Haupinhalt
Geschichte
Vor 20'000 Jahren lag das heutige Gebiet von Morschach unter den gewaltigen Eismassen des Reussgletschers. Bei seinem Rückzug lagerte der vom Gotthard her kommende Reussgletscher auf dem ganzen Gebiet um Morschach markante Aaremassiv-Findlinge ab. Der wohl markanteste Findling, ist der Druidenstein. Er steht majestätisch auf einem kleineren Granitblock. Um den Druidenstein, liegen grossartige Erratiker (ortsfremde, vom Gletscher verschleppte Felsblöcke). Historische Vermutungen gehen dahin, dass das aus drei mächtigen Felsblöcken gebildete Tor ein keltischer Druiden-Altar aus erratischen Blöcken gewesen sein könnte. Es könnte sich aber auch um einen sogenannten Portal-Dolmen gehandelt haben, wie man sie in Irland noch sehen kann.
Aus der älteren Steinzeit stammen die Bärenskelette, die man 1860 in der Höhle am Bärentross unter Schichten von Lehm und Kalktuff entdeckte.
Schon sehr früh, in voralemannischer Zeit, war Morschach besiedelt. Im Jahre 850 wurde auf dem Gemeindegebiet das erste Kirchlein errichtet. Urkundlich wird Morschach aber erstmals 1261 erwähnt: "in Morsacho". 1318 ist Abt Gallus, Beschützer der Pilger und Passwanderer, zum Kirchenpatron von Morschach erkoren worden. Ihm wurden der heilige Mauritius und seine Gefährten als Nebenpatrone zugestellt. Seit 1575 besitzt Morschach, neben ältesten Jahrzeitenbüchern, in Handschrift das "grosse Gebet der Eidgenossenschaft", das der spätere Abt Ulrich Wittwiler von Einsiedeln der Pfarrei Morschach widmete. Im Jahre 1611 starb ein Drittel der Bevölkerung, etwa hundert Menschen, am "Beulentod" der Pest.
Bis 1864 die Axenstrasse gebaut war und ab 1882 die Gotthardbahn dem See entlang dampfte, lag Morschach fast 700 Jahre lang am alten Pilger- und Saumweg über den Gotthard. Aus der Römerzeit und für den alten Saumweg zeugen diverse Bronce und Münzefunde. Über den steilen Hinter-Wasi-Hang, beim heutigen "Mattli" führt eine Gasse hinunter bis an den "Ort" am Urnersee, wo der Name "alte Sust" auf einen Umschlagplatz vom Schiff auf die Saumtiere hinweist. Nach dem Bau der Axenstrasse wurde 1866 von Brunnen her ein Stässchen in den Fels gehauen.
Um 1869 begann die illustre Geschichte des Ferienortes Morschach. Berühmte Gäste, Künstler und Dichter rühmten Morschach als eine der schönsten Gegenden unseres Landes. Ambros Eberle erbaute am "schönsten Aussichtspunkt der Welt", wie der Kunstmaler Calame sagte, sein Grandhotel Axenstein. 1873 wurde das zweite Luxushotel, Axenfels erbaut. In diesen Hotels logierten einst Persönlichkeiten von höchstem Rang, wie Königin Viktoria aus England ("The most beautiful place on earth"), Ludwig von Bayern und Königin Wilhelmine aus den Niederlanden sowie der englische Politiker Winston Churchill. Zwei Golfplätze, Tennisanlagen im Wald, Freibäder und viele lauschige Spazierwege und Parkanlagen verwöhnten die adeligen und berühmten Gäste Europas.
Das Nobelhotel Axenstein hatte durch das wunderschöne Gebiet der oben erwähnten Eratiker einen Weg legen lassen und bot seinen Gästen einen Rundgang zum Druidenhain an (Druide= Priesterkaste der keltischen Bevölkerung). Viele Findlinge wurden leider zerschlagen und für den Bau von Häusern und Hotels verwendet. Der majestitische Druidenstein blieb aber bis heute erhalten.
Mit der Zunahme des Tourismuses wurde die Brunnen–Morschach-Bahn oder auch Brunnen-Morschach-Axenstein-Bahn als schmalspurige Bergbahn gebaut. Die Zahnradbahn führte von 1905 bis 1969 von Brunnen hinauf zum Dorf Morschach und zum Hotel Axenstein. Die Zahnradbahn konnte am 1. August 1905 ihren Betrieb aufnehmen und verkehrte bis am 29. März 1969. Als durch den 2. Weltkrieg in den Kriegs- und Krisenjahre die Hotelgäste ausblieben und die Tourismuswirtschaft nicht mehr in Fahrt kam, mussten die beiden markanten und ehrwürdigen Hotels Axenstein und Axenfels abgebrochen werden. Das Hotel Axenfels wurde 1947 und das Grandhotel Axenstein 1967 abgebrochen. Dadurch war auch das Schicksal der ohnehin nie besonders gewinnbringenden Zahnradbahn besiegelt. Sie wurde abgebrochen und durch eine Buslinie ersetzt.
1967 erbaute die Franziskanische Laiengemeinschaft ihr Seminar- und Bildungszentrum Antoniushaus Mattli. Dieses bietet viele Kurse und Besinnungswochen an. Mit dem Swiss Holiday Park, dem grössten Freizeitpark der Schweiz, wird die Tradition auf neuzeitliche Art weitergeführt.
Die meisten Morschacher gehen ihrer Erwerbstätigkeit in der Umgebung nach. Mit etwa 120 Mitarbeitern ist der Swiss Holiday Park der grösste Arbeitgeber in der Gemeinde. In der Landwirtschaft gibt es noch rund 30 Familienbetriebe.
Im Dorf gibt es Vereine, welche das Dorfleben bereichern, wie zum Beispiel die Musikgesellschaft und der Kirchenchor mit ihren Konzerten und Auftritten, der Ski-Club mit seinen alljährlichen Theateraufführungen, die Negerschacher-Gesellschaft die zusammen mit der Guggenmusig Fronalp-Chessler für eine ausgelassene Fasnachtszeit sorgen und der Bauernverein der jährlich die beliebte Älplerchilib durchführt. Mit ihnen bescheren weitere Vereine der kleinen Gemeinde über das ganze Jahr hindurch Anlässe, wo das ganze Dorf mitfeiert.
Im Jahre 1991 wurde die Eröffnung vom Weg der Schweiz grossartig gefeiert. Die Kantone Waadt, Wallis, Neuenburg und Genf haben dazu verschiedene Kulturgüter finanziert.
Der Winter- und Ferienort Stoos, liegt auf 1300 m über Meer und gehört zur Gemeinde Morschach. Im Jahre 1714 begann man mit dem Bau der ersten Stooskapelle auf dem Gebiet des "vorderen Balmberg". Im Jahre 1721 war die Kapelle bezugsbereit und Pfarrer Strüby von Schwyz segnete das Heiligtum am 10. Oktober des gleichen Jahres ein. Die feierliche Einweihung erfolgte durch den Konstanzer Weihbischof Johann Franz Anton Graf von Siegenstein am 29. Juli 1730. Als Kirchenpatrone wurden die Gottesmutter "Mariahilf", und die beiden Bekenner St. Wendelin und St. Antonius bestellt. Das älteste Gasthaus auf dem Stoos ist das "Alpstubli". Es wurde um das Jahr 1761 gebaut und wurde Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Pension ausgebaut. Diese wurde wiederum im Jahre 1911 in ein Hotel umfunktioniert. Der Grundstein zum Kurort Stoos legte Peter Suter ein Landamman im Jahre 1850, als er dort Land kaufte und im folgenden Jahr ein einfaches Gasthaus erbaute. Nach zahlreichen Umbauten und Besitzerwechseln wechselte auch der Name. Ab nun hiess es "Sporthotel-Kurhaus Stoos" welches die Blütezeit von 1880 bis 1905 erreichte. Damals waren die berühmten "Molkenkuren" in besseren Kreisen sehr beliebt und man sah auf dem Stoos zu dieser Zeit sehr viele ausländische Gäste, namentlich Engländer, Franzosen und Russen. Dem Ansturm an Besuchern mussten auch die Verkehrsverbindungen angepasst werden. Deshalb baute man im Jahre 1933 die Drahtseilbahn Schwyz - Stoos. Im gleichen Jahr wurde auch das Kurhaus renoviert. Es verfügte über 200 Betten, Gesellschaftsräume, Tanzsaal, Musikräume, Kegelbahn und sogar über einen Tennisplatz. Mit der Zeit kamen auch zahlreiche Skiklubs auf den Geschmack, so wurden ab 1939 die Skilifte auf den Fronalp und Klingenstock, sowie 1963 das "Alpine Schwimmbad Stoos" gebaut.
1882 wurde der Stoos durch ein Strässchen und 1981 durch die heutige Luftseilbahn mit der Gemeinde verbunden. In den dreissiger Jahren bestand jedoch schon einmal eine Luftseilbahn (Silbervogel genannt), die aber in den sechziger Jahren aberkannt wurde. Ca. 15 Jahre bestand keine Verbindung von Morschach auf den Stoos.